Die Verwaltung von Universitätsanlagen bedeutet oft den Umgang mit Papierarchiven, verstreuten PDFs und getrennten Systemen wie CMMS und BMS. Die Toyo-Universität entschied sich für einen anderen Ansatz: eine 3D-Raumschnittstelle auf Basis von Matterport Digital Twin und SIM-ON, bei der Dokumente, Handbücher, Ereignishistorie und Aufgaben direkt über die digitale Gebäudekarte zugänglich sind. Das Ergebnis? Deutlich verkürzte Informationssuchzeiten, weniger Kommunikationsfehler und eine zentrale Arbeitshistorie.
Behandelte Hauptpunkte:
Herausforderungen der digitalen Transformation auf Universitätscampussen
SIM-ON als räumliche Gebäudeverwaltungslösung
Experimenteller Ansatz der Toyo-Universität
Messbare Ergebnisse und Erkenntnisse
Auswirkungen für Hochschuleinrichtungen
Schlussfolgerungen aus der Toyo-Implementierung
Kernerkenntnisse
Die anfängliche Herausforderung bestand aus papiergestützten Systemen, 2D-Zeichnungen und fragmentierten Dateien, was zu verlängerten Suchzeiten und erhöhten Fehlerrisiken bei Personalwechseln führte.
Die Lösung kam durch SIM-ON als Wartungs-GPS—Benutzer klicken einfach auf Objekte im 3D-Modell, um sofort auf relevante Handbücher, Servicehistorie, Fotos, Wartungspläne und IoT/BMS-Daten zuzugreifen.
Der Test an der Toyo-Universität zeigte beeindruckende Ergebnisse:
HVAC-Systemausfälle wurden 55% schneller behoben (von 5 Stunden 50 Minuten auf 2 Stunden 36 Minuten reduziert)
Wartungshistoriesuchen benötigten 92% weniger Zeit (von 11 Minuten 52 Sekunden auf nur 56 Sekunden)
Über Zeitersparnisse hinaus bot das System Timeline-Visualisierung für geplante Arbeiten, integriertes Ticketing mit Aufgabenzuweisungen und verbesserte abteilungsübergreifende Kommunikationskonsistenz.
Herausforderungen im Campus-Facility-Management
Einrichtungsteams an Universitäten kämpfen häufig mit fragmentierter Dokumentation und getrennten Tools. Die Toyo-Universität identifizierte dies klar: papierbasierte Wartung, die an 2D-Zeichnungen gebunden ist, schafft Engpässe, weil Informationen verstreut bleiben und während Inspektionen oder Reparaturen schwer zu finden sind.
Professor Shuhei Tazawa von der Architekturschule der Toyo-Universität leitete ein Experiment, das testete, ob eine räumliche Verwaltungsschnittstelle auf Basis von Matterport-Scanning und SIM-ON die Zeitanforderungen wirklich reduzieren und Facility-Management-Prozesse effektiver organisieren kann.
SIM-ONs räumlicher Ansatz
SIM-ON integriert ein mit Matterport erfasstes 3D-Modell, technische Dokumentation, Serviceaufzeichnungen, IoT/BMS-Daten und Wartungsworkflows. Anstatt nach Dateinamen zu suchen, klicken Benutzer auf Geräte im Modell, um sofort Handbücher, Schaltpläne, Rohrleitungslayouts, As-Built-Fotografien, Ticket-Historien und bevorstehende Inspektionspläne anzuzeigen.
Bei Toyo erhielten 112 Assets digitale Tags, darunter Feuerlöscher, Hydranten, HVAC-Ausrüstung, Notbeleuchtung, Brandschutztüren und Lautsprecher. Jedes Asset war mit PDFs, Bildern, Videos, Alarmdaten und Inspektionsplänen verbunden—alles über das virtuelle Objekt zugänglich.
SIM-ON bietet auch Ticketing-Funktionalität mit Aufgabenzuweisungen, Prioritäten und Statusverfolgung sowie eine Ereignis-Timeline zur Verfolgung von Aktivitäten, Zeitpunkten und verantwortlichen Personen.
Struktur des Toyo-Experiments
Der Umfang umfasste die Auswahl eines Gebäudes, die Erfassung eines Matterport Pro2-Scans und die Generierung eines 3D-Modells. Betriebsdaten wurden in das Modell integriert, und obligatorische Inspektionselemente wurden in das COBie-Format exportiert, wodurch eine konsistente As-Built-Aufzeichnung mit Inspektionsebenen entstand.
Zwei Ansätze wurden verglichen:
Traditioneller Workflow mit Papier, 2D-Zeichnungen, Netzwerkordnern mit PDFs und getrennten CMMS/BMS-Systemen
Digitaler Workflow mit SIM-ON mit direkter 3D-Modellinteraktion, Timeline-Funktionen und Ticketing
Gemessene FM-Aktivitäten umfassten das Finden von Anweisungen und Plänen, das Protokollieren von Fehlern, das Zuweisen von Technikertasks und das Aktualisieren von Status. Das Team simulierte einen HVAC-Ausfall und führte Geschwindigkeitstests für den Zugriff auf Wartungshistorien und Zeitpläne durch.
Gemessene Ergebnisse
Die HVAC-Ausfallreaktion zeigte dramatische Verbesserungen. Die traditionelle Methode erforderte 5 Stunden 50 Minuten, während die Digital-Twin-Implementierung mit SIM-ON nur 2 Stunden 36 Minuten benötigte—etwa 55% weniger Arbeitszeit. Diese Reduzierung resultierte aus direktem Modellzugriff auf Spezifikationen und Gerätehistorie kombiniert mit einheitlichen Kommunikationsströmen für Fotos, Notizen und Statusaktualisierungen.
Der Zugriff auf Wartungshistorie und Zeitpläne wurde exponentiell schneller. Traditionelle Methoden benötigten 11 Minuten 52 Sekunden, während der Digital-Twin-Zugriff nur 56 Sekunden erforderte—eine 92%ige Zeitreduzierung. Diese Verbesserung kam durch die Eliminierung des Übersetzungsschritts zwischen Raumnummern, Inventarcodes und Ordnerpfaden—das Klicken auf Objekte öffnete sofort die korrekten Datensätze.
Kommunikationsklarheit und Rechenschaftspflicht verbesserten sich erheblich. Ein einheitliches 3D-Modell kombiniert mit Timeline- und Ticketing-Funktionen hielt Teams koordiniert und reduzierte Streitigkeiten über korrekte Dateiversionen. Schichtwechsel und Aktivitätsprüfungen vereinfachten sich, weil alles auf physische Standorte referenzierte.
Organisatorische Erkenntnisse betonten, dass kultureller Wandel genauso wichtig ist wie Technologie. Langjährige Lieferantengewohnheiten können die Wissenszentralisierung beim Gebäudeeigentümer verhindern. SIM-ON ermöglicht es Eigentümern, Gebäudegeometrie und Inspektionsanforderungen wirklich zu beherrschen, was bessere Renditen und niedrigere Kosten durch proaktives FM liefert.
Auswirkungen auf Hochschulbildung
Digital Twins dienen über den Betrieb hinaus doppelten Zwecken—sie funktionieren als Lehrplattformen. Architektur-, Bau- und Ingenieurstudenten können tatsächliche Installationen studieren, Szenarien simulieren und Optimierungen auf funktionierenden Campus entwerfen.
Das Integrationsökosystem verbindet SIM-ON mit IoT/BMS-Endpunkten wie KNX und NETxAutomation sowie EAM/CMMS-Plattformen wie IBM Maximo und schafft einheitliche räumliche Schnittstellen für technische, Service- und Betriebsdaten. Das Experiment verband erfolgreich bestehende Gebäudeautomationssysteme mit SIM-ON durch erfolgreiche KNX-Sensormessungen und bestätigte die Bereitschaft für breitere Anwendungen.
Umwelt- und Effizienzvorteile umfassen reduzierten Papierverbrauch und verbessertes Energiemanagement. In räumlichem Kontext betrachtete Sensordaten beschleunigen die Erkennung von Energieanomalien und verbessern den Nutzerkomfort, was mit zentraler Informationsverwaltung und strengerer Inspektionskontrolle übereinstimmt.
Abschließende Gedanken
Die Erfahrung der Toyo-Universität beweist, dass Digital Twins als praktische Betriebswerkzeuge über ästhetische Modelle hinaus funktionieren. In Kombination mit SIM-ON reduziert die Technologie Reaktionszeiten, beschleunigt Dokumentensuchen, optimiert Kommunikation und etabliert eine einzige Wahrheitsquelle von ersten Tickets bis zu Abschlussberichten. Die grundlegende Verschiebung bewegt sich von der Ordnersuche zur direkten 3D-Objektinteraktion.




